Jörd
Die Göttin der Erde
Jörd (auch Jord, Jorth, Jard, Fjörgyn, Folde, Grund, Hlodyn, Erce) stammt von den Riesen ab; wird aber oft auch als Göttin gesehen.
Ihre Eltern sind Onar und Nott, die Riesin der Nacht. Jörds Halbbrüder heißen Aud und Dag – der Gott des Tages.
Verheiratet ist Jörd nicht, allerdings ist sie eine Geliebte Odins. Mit ihm zusammen gebar sie Thor.
Viel ist nicht über Jörd bekannt. Sie hütet den fruchtbaren Boden, aus dem die Pflanzen sprießen, wacht aber auch über schroffe Gebirge und karges Ödland. Ihr Schoß gebärt uns das lebenswichtige Korn und gibt uns den Boden, auf dem wir leben können.
Der Glaube an eine solche „Erd-Mutter“ ist weltweit einer der verbreitetsten. Egal ob die griechische Gaia, die baltische Zemyna, die sumerische Uras, die aztekische Coatlicue oder die Papatuanuku der Südsee-Völker – überall auf der Welt verehrte man die Erde als eine große Mutter-Göttin, die Leben und Heimat schenkt.
Viele setzen auch Nerthus, eine weitere germanische Göttin, mit Jörd gleich.
Jörds Name „Fjörgyn“ ist verwandt mit dem altenglischen Wort „Firgen“ und dem gotischen „Fairguni“. Alle drei Wörter bedeuten so viel wie „Gebirge“, wo wieder die Verbindung zur Erd-Göttin hergestellt wäre.
Spinnt man diesen Gedanken weiter; so kommt man zum herkynischen Wald. So bezeichneten die Kelten und Römer ein großes, schier unendliches Bergland mit tiefen, finsteren Wäldern, schroffen Klippen und allerhand wilden und riesigen Tieren. Dieses Bergland soll jenseits von Rhein und Donau gelegen haben – wir kennen es heute als die deutschen Mittelgebirge.
Germanische Götterwelt, Facebook, 31. Juli 2013